Die Katzen-Kratz-Krankheit

(Cat-scratching disease, CSD)

Die Katzen-Kratz-Krankheit, kurz CSD, ist eine Zoonose. Die Bartonellose ist eine Infektionskrankheit der Katze, die auf Menschen übertragen werden kann und die CSD auslöst.

Diese Krankheit wurde 1931 erstmals beim Menschen beschrieben. 1990 trat die CSD wieder in die Öffentlichkeit, als eine Reihe von neuen Erkenntnissen bekannt wurden. Die CSD wurde damals erstmals bei einem Patienten mit AIDS nachgewiesen. Als Erreger beim Menschen gilt vor allem Bartonella henselae, aber auch Bartonella clarridgeiae. Bartonellen sind Bakterien, die als Parasiten in und auf den roten Blutkörperchen bei Mensch und Wirbeltieren leben. Die CSD beim Menschen tritt weltweit, in gemäßigten Klimazonen, vor allem im Herbst und Winter auf. In den USA erkranken jedes Jahr zwischen 6000 und 20000 Menschen an CSD, von denen 2000 stationär behandelt werden müssen.

Bartonellen werden vorwiegend durch Flöhe übertragen. Die Übertragung durch direkten Kontakt von Katze zu Katze ist unwahrscheinlich. Die CSD beim Menschen wird in über 90% der Fälle auf Kontakt zu Katzen, und hier besonders zu Katzen unter 1 Jahr, zurückgeführt. Für die Infektion des Menschen spielen Kratzwunden von infizierten Katzen die größte Rolle. Flöhe nehmen beim Blutsaugen an der Katze die Bartonellen auf und scheiden diese mit dem Kot wieder aus. Katzen mit Flohbefall haben Juckreiz und kratzen sich, wodurch der Flohkot unter die Krallen gelangt. Kratzt eine Katze den Mensch, wird der Flohkot mit den vermehrungsfähigen Bartonellen in die Haut des Menschen übertragen.

Bartonella henselae und Bartonella clarridgeiae können immungeschwächte Menschen infizieren. 80% der Personen mit klinischen Symptomen sind unter 21 Jahren. Bei Menschen mit normaler Abwehrlage verläuft die Krankheit meist mild mit Tendenz zur Selbstheilung, erstreckt sich aber oft über Monate (zwei Monate bis zwei Jahre). Die Krankheit kann mit Fieber, Schüttelfrost, Appetitlosigkeit, Unwohlsein, selten mit rheumatischen Beschwerden einhergehen. Die Wunde kann sich zu einer nicht juckenden, rötlichen Schwellung entwickeln, aus der sich eine kleine Blase bildet, die aufplatzt und dann unter Verschorfung abheilt.

Lebt ein immunschwacher Mensch oder ein Kleinkind in einem Haushalt, sollte die Katze auf Bartonella-Antikörper untersucht werden.

Den Besitzern ist in jedem Fall bei der jährlichen Impfung eine regelmäßige Flohkontrolle zu empfehlen...