Giardien

Giardiose



Giardien sind weltweit verbreitete Darmparasiten, die u. a. bei Hund und Katze, als auch beim Mensch vorkommen. Giardien sind die zweithäufigsten Magen-Darm-Parasiten beim Hund und treten auch unter guten Haltungsbedingungen bei ca. 10% der erwachsenen Hunde auf. Bei Welpen und Junghunden können bis zu 70%, bei Katzen sogar bis zu 75% der Tiere mit Giardien infiziert sein.
In Zwingeranlagen und Tierheimen kann sich bei Einschleppung einer Infektion praktisch jedes Tier anstecken, was dann einer Befallsrate mit Giardien von 100% entspricht.
Beim Menschen ist die Giardiose eine der häufigsten Parasitosen des Darmes. Die Durchseuchungsrate wird in gemäßigten Zonen bei Erwachsenen mit 2-10% und bei Kindern mit bis zu 25% angegeben.

Artmerkmale und Entwicklung:

Giardia parasitiert im Dünndarm als einzelliger Parasit. Die Vermehrung erfolgt durch Zweiteilung und kann dabei ein explosionsartiges Ausmaß erreichen. Im Enddarm entsteht aus jedem Parasiten eine Zyste. Diese ist hochinfektiös und meist im Kot nachweisbar. Nach Ausscheidung mit dem Kot ist sie bei kühlen und feuchten Umweltbedingungen mehrere Wochen bis Monate ansteckungsfähig.

Übertragung:

Die Übertragung der infektiösen Zysten erfolgt oral (z.B. über verschmutztes Wasser / Pfützen ). Als Infektionsdosis genügen bereits 10 Zysten, wobei ein infizierter Hund rund 100 00 Zysten pro Gramm Kot ausscheiden kann. Die Zeit zwischen Infektion und dem Ausscheiden neuer infektiöser Stadien kann einige Tage bis ca. 2 Wochen betragen. Die Zystenausscheidung erfolgt dann über mehrere Wochen. Dieser Zeitraum verlängert sich, wenn der Hund oder die Katze erneut ansteckungsfähige Zysten aus der Umwelt aufnimmt.

Anzeichen der Erkrankung „Giardiose“:

Starker Befall, besonders bei Welpen, Jungtieren sowie geschwächten Tieren, zeigt sich oft in hellem, schleimigen, gelegentlich blutigen und übel riechendem Durchfall. Schlechte Nahrungsverwertung, Gewichtsverlust und Kümmern sind die Folge, der Appetit bleibt aber meist erhalten. Erwachsene Hunde oder Katzen zeigen seltener Krankheitssymptome, sie können jedoch als sogenannte Dauerausscheider andere Hunde, Katzen oder auch Menschen anstecken.

Infektionsgefahr für den Menschen:

Giardia ist ein sogenannter Zoonose-Erreger, das heißt, dass eine Infektion vom Tier auf den Menschen erfolgen kann. Insbesondere Kinder , die häufig engen Kontakt mit den Tieren haben, sind gefährdet. Bei ihnen äußert sich eine Giardiose mit Durchfall, Mangelernährung und Wachstumsverzögerung. Auch durch die orale Aufnahme von Wasser, das Giardia-Zysten enthält, kann sich der Mensch infizieren. Sogar Fliegen können Giardia-Zysten auf die Nahrung verschleppen.

Erregernachweis im Kot:

-mikroskopisch
-immunologische Verfahren (z. B. ELISA-Antigentest)

Schutz des Hundes:


-Beseitigung von mit Kot beschmutztem Wasser / Futter
-Trockenlegen von feuchten Arealen (z. B. Pfützen) in Ausläufen
-Befestigen der Ausläufe
-Reinigung der Boxen und Zwinger mit Dampfstrahlgeräten (gut trocknen lassen)
-Regelmäßige Behandlung aller Hunde gegen Giardia, weil eine bestehende Infektion nicht immer erkennbar ist


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