Rattenhaltung

Ratten werden besonders wegen ihrer Lernfähigkeit und ihres freundlichen Charakters geschätzt und deshalb auch öfter als Heimtiere gehalten. Ratten sind Rudeltiere und erkennen einander. In der Gemeinschaft existiert (auch bei männlichen Ratten) eine Rangordnung und das Territorium wird verteidigt. In der Gruppe treten Kämpfe vorwiegend bei Überbevölkerung auf, denn sexuell motivierte Kämpfe, auch unter männlichen Tieren, sind eine Seltenheit. Die als Haustier gehaltenen Ratten stammen von der braunen Wander- bzw. Kanal- oder Wasserratte ab. Die Herkunft dieser Rattenart ist unklar. Wanderratten leben gern in Wasser- bzw. Futterquellennähe, heute vor allem in der Kanalisation oder auf Müllhalden.

Physiologische Daten:

Körpertemperatur: 37 - 39,5°C
Geschlechtsreife: Weibchen: 65 - 110 Lebenstage
Männchen: 55 - 110 Lebenstage
Trächtigkeitsdauer: 21 - 23 Tage
Wurfgröße: 4 - 14 Junge
Lebenserwartung: 21 - 28 Monate


Haltung:
Ratten benötigen einen geräumigen Käfig. Handelsübliche bzw. selbst gebaute Käfige mit den Maßen 80cm x 50cm x 80cm bieten Raum für maximal 2 Ratten, vor allem wenn sie nicht täglich draußen spielen können. Für eine gute Ventilation sollte der größere Teil des Käfigs eine Gitterstruktur aufweisen. Als Einstreu eignen sich Hobelspäne (Weichholz), geschreddertes Zeitungspapier oder Zellstoff. Wichtig ist eine weitgehende Staubfreiheit, um insbesondere bei neugeborenen Ratten ein Verkleben der Nasenlöcher zu vermeiden. Eine separate Ecke mit Katzenstreu absorbiert den Urin und lässt sich täglich reinigen, allerdings markieren Ratten ihr Revier und setzen scheinbar wahllos im Käfig bzw. im Auslauf Urin und Kot ab.
Spielzeuge und Klettermöglichkeiten aktivieren die Tiere. Ein Laufrad ist abzulehnen, da es das Tier zwingt, längere Zeit in einer nicht artgerechten Haltung zu laufen, außerdem verursacht ein Rad häufiger Schwanzverletzungen. Ratten sind dämmerungsaktiv, werden aber auch tagsüber phasenweise aktiv um sich zu putzen oder zu fressen. Eine Ratte sieht ihren Käfig als eigenes Biotop an. Ältere Männchen können nur in einem neuen Käfig zusammengebracht werden, da sie ihren vertrauten Käfig verteidigen würden.

Fütterung:
Als Futter eignet sich ein kommerziell erhältliches Pelletfutter. Vorsicht: Erwachsene Ratten neigen zur Fettsucht! Zusätzlich kann Obst, Gemüse, Ei, Reis und Müsli ohne Zucker gefüttert werden. Zum Nagen können ungeschälte Haselnüsse, Zweige, Holzstückchen etc. angeboten werden. Jeden Tag ein wenig Heu oder Hafer verhütet Verdauungsstörungen, besonders bei Jungtieren. Ein Trinkwasserspender mit sauberem Wasser soll ständig zur freien Verfügung stehen. Ab und zu kann Karottensaft als sinnvolle Ergänzung angeboten werden.


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