Ernährung des Hundes

Nährstoffe

1. Futterzusammensetzung:

Die drei wichtigsten Nährstoffquellen des Hundes sind Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate. Das Verhältnis von Fleisch zu den pflanzlichen Bestandteilen im Futter ist wie folgt:
-> Erwachsene Hunde 1:2
->
wachsende und in Leistung stehende Hunde 1:1 bis 1:2
-> trächtige Hündinnen bis 3:1.

I.
Eiweißquellen:
a) tierisches Eiweiß
- Fleisch: Rind, Huhn, Lamm, Fisch (entgrätet)
- Milchprodukte: Joghurt, (Mager-) Quark
- Hühnereier: nur gekocht, oder nur das Eigelb wegen Avidin im Eiweiß

b) pflanzliches Eiweiß:
- Sojabohnenmehl, Futterhefe

II. Kohlenhydratquellen:
Hafer- und Weizenflocken, Reis sowie Gersten- und Roggenschrote, gekochte Kartoffeln und Nudeln

III. Fettquellen:
tierischer oder pflanzlicher Herkunft, wobei vor allem die ungesättigten Fettsäuren (Linolensäure) oft zu kurz kommen
Diätöl (kaltgepresst)

IV. Vitaminquellen:
a) Obst wie geschälte und geriebene Äpfel, Bananen, Kiwi u.s.w
b) Gemüse wie Erbsen, Karotten, Spinat, Tomatenmark u.s.w

V. Ballaststoffe:
a) Gemüse, Kleie, Hafer-, Gersten-, Roggenschrot

VI. Mineralstoffe:
Bei ausgeglichener Nahrung normalerweise keine Ergänzung notwendig außer bei wachsenden oder trächtigen Hunden.


2. Typen von käuflichen Futtermitteln:

I. Trockenfutter: Wassergehalt max. 12%:
Bestandteile:
Getrocknetes Frisch- oder Gefrierfleisch, Blut, Geflügelschlachtabfälle, aber auch getrocknete Futtermittel tierischer Herkunft, wie Tiermehl etc. Mischfuttermittel sind stets mit einer Mineralien- und Wirkstoffmischung (Vitamine) ergänzt. Trockenfutter enthält am wenigsten essentielle Fettsäuren!
Trockenfutter sollte ca. 6 Monate nach der Herstellung aufgebraucht sein.

II. Halbfeuchtes Futter: Wassergehalt 20-40%.
Die Zusammensetzung ist im wesentlichen wie bei dem Trockenfutter. Aufgrund des höheren Wassergehaltes enthält dieses Futter sehr viele Konservierungsstoffe und ist deshalb nicht empfehlenswert.

III. Feuchtfutter (Dosenfutter): Wassergehalt 70-80%
Haltbarmachung durch Sterilisieren (Vollkonserve).
Bestandteile: Fleisch, Innereien, Geflügelschlachtabfälle, Blut, Getreide, manche Produkte sind rein tierischer Herkunft. In der Regel sind die Produkte mit Vitaminen und Mineralstoffen supplementiert. Die Ungenießbarmachung für den Menschen erfolgt durch Zugabe von grobem Knochenschrot. Dosenfutter hat die höchste Energiedichte und ist somit bei hohem Energiebedarf empfehlenswert. Abzuraten ist von sogenanntem Gourmetfutter wie z.B. (Caesar, Sheba u.s.w.)



3. Die Ernährung des jungen Hundes:

Die beste Nahrung für den Hundewelpen ist die Muttermilch. Bereits ab der
fünften Lebenswoche können die Welpen beträchtliche Mengen an normalem Futter aufnehmen.
Bis zum 3. Lebensmonat sollte 4 mal pro Tag gefüttert werden.
Bis zum 6. Monat sollte 3 mal täglich gefüttert werden.
Ab dem 9. Monat kann auf einmalige Fütterung umgestellt werden, wobei ich persönlich der 2 maligen Fütterung den Vorzug gebe. Während dieser Zeit und auch später ist der Hund regelmäßig zu entwurmen.

Vergleich in der Zusammensetzung von Hunde- und Kuhmilch

Tabelle 1.

  Hund Kuh
Energie in MJ/kg 6,0 2,5
Eiweiß in g/kg 80 25
Fett in g/kg 90 20
Laktose in g/kg 30 65

Hundeersatzmilch:

Beispiel für eine Hundeersatzmilch:
360ml Kuhmilch
50g Eidotter
40g Maiskeimöl
530g Magerquark
10g vit. Mineralfutter
entspricht rund 600kJ/100ml

Diese Mischung gibt es als Pulver in unserer Praxis zu kaufen.

Fütterungstechnik:
3 Wochen lang 4-6 mal, später 3-4 mal täglich füttern
Menge: etwa 1,7ml/10g Lebendgewicht/Tag



4. Ältere Hunde:
(große Rassen ab 8J; kleine Rassen ab 9J).

Verglichen mit dem Junghund im vollen Wachstum benötigt der alternde Hund nur wenig, dafür möglichst hochwertiges Eiweiß (geringere Aktivität). Aufgrund des geringeren Eiweißanteils werden die Nieren, welche beim alternden Hund nicht mehr so gut funktionieren, entlastet. Gerade bei alten Hunden ist eine optimale Versorgung mit Vitaminen des B-Komplexes, Thiamin, Cholin, Folsäure, Vit. A und Vit. B12 besonders wichtig. Vit. E und Niacin werden zur Förderung der Zirkulation empfohlen. Eine gute Oralhygiene unterstützt Aufnahme und Ausnutzung der Nahrung. Sauberhalten der Zähne durch regelmäßiges Reinigen und 6 monatige Kontrolle der Maulhöhle durch den Tierarzt sind zu empfehlen.

Eigenschaften des Futters für ältere Hunde:

Alternde Hunde 2-3 mal am Tag füttern um den Verdauungstrakt zu entlasten und die Nährstoffaufnahme gleichmäßig zu halten. Des Weiteren ist immer genügend frisches Wasser bereit zu stellen.

Tabelle 2.

Proteingehalt:


- leicht eingeschränkt aber hochwertig
Fett u. Kohlenhydrate: - leicht eingeschränkt um Übergewicht zu vermeiden
Rohfasergehalt: - vermehrt um Verdauungsprobleme zu vermeiden
Vitamine: - vermehrt
Mineralstoffe: - leicht eingeschränkt
Ungesättigte Fettsäuren: - vermehrt
Salz: - mäßig eingeschränkt

Fütterungstips:

  • 5. Tipps zur richtigen Fütterung und Vorbeugung von Verdauungsstörungen:
  • KEINE KNOCHEN füttern
  • Futter und Wasser sollten nicht zu kalt sein sondern etwa Raumtemperatur haben.
  • Futter und Wasser sollten immer frisch sein.
  • Verbesserung der Verdaulichkeit durch sachgemäßes kurzes Erhitzen der Futtermittel (speziell pflanzlicher Herkunft), wodurch die Verdaulichkeit von Eiweiß und Stärke erhöht wird.
  • Genügend Ballaststoffe
  • KEIN rohes Schweinefleisch (am besten gar keines).
  • Futtermittel tierischer Herkunft mit zweifelhafter hygienischer Beschaffenheit kochen (Salmonellen, Parasiten).
  • Keine verschimmelten Futtermittel verfüttern.
  • Abrupten Futterwechsel vermeiden.
  • 2-3 malige tägliche Fütterung, besonders bei Hunden großer Rassen.
  • Ruhe nach dem Fressen, nicht toben lassen.
  • Bei Hunden die eine Diät benötigen bitte die Diätanweisungen des Tierarztes einhalten.