Sexualverhalten des Katers

Zeitpunkt der Kastration

Schon im Alter zwischen 8 und 10 Monaten kommen Kater in die Pubertät und sind zur Fortpflanzung fähig. Man hat festgestellt, dass frei lebende Kater grundsätzlich früher geschlechtsreif werden. Im Unterschied zur Katze lässt sich beim Kater kein "saisonabhängiger" Sexualzyklus erkennen. Ist der Kater erst geschlechtsreif, so macht er sich auf die Suche nach einem paarungsbereiten Weibchen. Diese Suche kann eine lange Zeit in Anspruch nehmen und bedeutet für den Kater Streß und ein erhöhtes Gesundheitsrisiko, da er weite Strecken zurücklegt und unterwegs verschiedenste Territorialkämpfe mit anderen potenten Katern ausfechten muss. Ist die geeignete Partnerin gefunden, so geht dem Deckakt ein unter Umständen tagelanger Flirt voraus.

Kater können problemlos ab dem Alter von 6 Monaten oder ab einem Körpergewicht von 2,5kg kastriert werden.

Welche Vorteile bringt die Kastration?

Untersuchungen belegen, dass kastrierte Kater im Vergleich zu ihren Artgenossen doppelt so alt werden können.
Die Gesundheit von nicht kastrierten Katzen ist bei weitem stärker gefährdet als bei kastrierten Tieren. Insbesondere die paarungsfähigen Kater beanspruchen ein riesiges Territorium, welches sie bei ihrer Partnersuche durchstreifen.
Auf ihrem Weg sind sie ständig erhöhten Risiken ausgesetzt..

- Autounfälle
- Jagdunfälle
- Verletzungen durch Kämpfe mit anderen Katzen
- Infektionskrankheiten (insbesondere FIV, siehe Infektionskrankheiten)

Durch die bestehenden Gefahren und den Streß wird auch das Immunsystem von nicht kastrierten Katern wesentlich stärker beansprucht. Kastrierte Kater müssen nicht mehr umherstreifen, ihr Aktionsradius verringert sich. Sie verkleinern ihr Territorium merklich und suchen eher die Nähe zum Haus. Heftige Revierkämpfe um die Gunst der Weibchen verlieren nach der Kastration ihren Reiz und die Gefahr von Verletzungen und Infektionen sinkt. Außerdem sind Autounfälle weniger zu befürchten, da sich die Tiere nicht mehr so weit entfernen und riskante Streifzüge ausbleiben. Insgesamt erhöht sich die Lebenserwartung des Katers deutlich. Durch die Entscheidung für eine Kastration tragen Sie folglich Sorge für ein längeres, sichereres Leben Ihres Tieres.

Geschlechtsreife Kater hinterlassen Spuren

Mit großem Eifer wird jede Gelegenheit genutzt, um das eigene Revier mit Harn zu markieren. Bei aufgestelltem Schwanz werden Gegenstände im Territorium mit Urin bespritzt. Freigänger wählen dazu Bäume oder Sträucher an den territorialen Grenzen, Wohnungskatzen bedienen sich der vorhandenen Schränke, Wände, etc.
Der Geruch des abgesetzten Urins ist äußerst unangenehm und penetrant.

Kastration und Tierschutz

Warum?

Es gibt zahlreiche herrenlose Katzen auf der Welt, die sich Tag für Tag mühsam ihr Futter erjagen bzw. erstreiten müssen, da sie leider keinen Besitzer haben, der sich um sie kümmert. Oft sind die Tiere krank, unterernährt und haben eine dementsprechend kurze Lebenserwartung. Wenn sie nicht frühzeitig an einer Krankheit sterben, so werden sie ggf. Opfer des Straßenverkehrs oder als Streuner erschossen. Trotz der schlechten Aussichten vermehren sich diese Katzen ständig weiter. Bedenkt man, dass ein einziges Katzenpaar rein rechnerisch innerhalb von 5 Jahren ca. 13 000 Nachkommen hervorbringen kann, so leuchtet schnell ein, dass die Kastration ein wirksames Mittel zur Vermeidung von weiterem Katzenleid ist.

Ändert sich das Verhalten nach der Kastration??

Es wird immer wieder behauptet, dass kastrierte Kater ihr Verhalten verändern. Stimmt - aber im positiven Sinne einer engeren Mensch - Tier - Beziehung. Kastrierte Tiere verzichten auf ausgeprägte Streifzüge durch die Natur, immer auf der Suche nach einem Sexualpartner. Sie suchen stattdessen häufiger die Nähe des Menschen und halten sich in der Regel in der unmittelbaren Umgebung der Wohnung oder des Hauses auf. Meistens sind sie wesentlich anhänglicher und verschmuster. Insbesondere den früh kastrierten Tieren wird ein ausgeprägter Spieltrieb nachgesagt. Eine weitere positive Verhaltensänderung ist die Tatsache, dass bei Wohnungskatzen das unangenehme Markieren des Territoriums aus Gründen des Sexualverhaltens unterbleibt.